Washuku Prinzip

Wie fülle ich Bentos / LunchBoxen?

Es gibt das Washuku-Prinzip, sowie die 3:2:1 bzw. 4:2 -Regel nach der ein Bento oder eine LunchBox gefüllt wird (werden kann). Bei der 3:2:1 bzw. der 4:2 Regel sind die Anteile der Zutaten in der Box gemeint, der größte Teil sind dabei die Kohlehydrate, der zweite Teil das Eiweiß und der dritte Teil Obst und Gemüse.

Washuku Prinzip

Das Grundprinzip des Washuku ist es etwas umfangreicher. Es kommt aus dem japanischen und ich möchte es Dir hiermit erklären.

Go Shiki (die fünf Farben): Die fünf Farben des Bento – dieser Gedanke stammt aus der Tradition des japanischen Zen-Buddhismus. Die fünf Farben sollen für Harmonie in der Ästhetik und bei der Zusammensetzung der Nährstoffe in der Nahrung sorgen. Ein Bento sollte im Idealfall fünf verschiedene Farben nach dem japanischen Verständnis enthalten: rot/orange, weiß, schwarz/braun/violett, grün und gelb. Der Grundgedanke sagt hier: Je mehr Farben, desto mehr Nährstoffe und Vitamine. Die Mahlzeit ist dadurch attraktiv, ansehnlich und wir essen sie gerne auf, was zudem zum glücklich sein beiträgt.

Beispiele für die Farbe Rot / Orange (aka): Tomaten, Möhren, rote Paprika, Orangen, Mandarinen, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, rote Äpfel, Lachs, getrocknete rote Beeren, Kürbis (orange), rote Linsen, rote Bohnen, Kirschen…

Beispiele für die Farbe Weiss (shiro): Reis, Kartoffeln, Nudeln, Blumenkohl, Rettich, Rübchen Tofu, weiße Bohnen, Hühnchen, heller Fisch, Kichererbsen oder aber Hummus, Birnen, helle Sesamsamen…

Beispiele für die Farben Schwarz/Braun/Violette (kuro): schwarze Oliven, Oliventapenade, dunkle Pilze, Rotkohl, dunkle Sesamsamen, Brombeeren, Blaubeeren, Pflaumen, blaue Feigen, Auberginen, Algen (Nori)…

Beispiele für die Farbe Grün (ao): Broccoli, grüner Salat, grüne Bohnen, Pak Choi, Mangold, grüne Paprika, Zucchini, Gurke, grüner Spargel, grünes Pesto, grüne Kräuter, Rosenkohl, Kiwi, Staudensellerie, Spinat…

Beispiele für die Farbe Gelb (kiiro): Mais, gelbe Bohnen, Eier, Zitronen, Grapefruit, Bananen, Nektarinen, Aprikosen, Pfirsiche, Ananas…

Dieses Ideal eines Bento muss jedoch nicht unbedingt mit jeder Box erreicht werden, es empfiehlt sich aber, wenn du Dir ein paar Grundgedanken zur farblichen Zusammensetzung deines Bentos machst. Damit in der Pause keine Lageweile in der BentoBox aufkommt, gehören noch ein paar weiteren Prinzipien hinzu:

Go Mi (die fünf Geschmacksrichtungen): die Aromenvielfalt des Essens wird Go Mi genannt. Denn, wenn du ein komplett süßes, saueres oder scharfes Essen dabei hätte, würdest du nach kurzer Zeit die Lust darauf verlieren. Sind jedoch viele Geschmacksrichtungen enthalten, so ergibt sich eine harmonische Mahlzeit und größter Genuss.

  • Shiokarai (salzig)
  • Suppai (sauer)
  • Amai (süß)
  • Nigai (bitter)
  • Karai (scharf)

Go Ho (die fünf Zubereitungsmethoden): neben Farbe und Geschmack sind auch die Zubereitungsmethoden ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche und des Washuku-Prinzip. Ein Bento sollte daher nicht nur gekochte und rohe Zutaten enthalten sondern ebenfalls etwas gebratenes, frittiertes oder eingelegtes. Unterschiedliche Zubereitungsmethoden sorgen für unterschiedliche Texturen und so für ein abwechslungsreiches Mundgefühl. Es besteht die Auswahl zwischen folgenden Zubereitungsmethoden:

  • Grillen (yaku)
  • Simmern (niru)
  • Dämpfen (musu)
  • Frittieren (ageru)
  • Kochen
  • Braten, Schmoren
  • Sauer Einlegen (Pickles)
  • Rohkost
  • Backen
  • Rösten/Toasten

Go Kan (die fünf Sinne): nicht nur der Geschmack sondern auch der Geruch, das Aussehen sowie das Geräusch beim Essen und die Textur des Gerichtes beeinflusst unser Essverhalten. Bei Go Kan geht es um ein harmonisches Gesamtbild der Mahlzeit.

  • Miru (Sehen)
  • Kiku (Hören)
  • Kaku (Riechen)
  • Ajiwau (Schmecken)
  • Fureru (Berühren)

Go Kan Mon (die fünf Perspektiven): Das letzte Prinzip von Washuku beschäftigt sich mit dem Gemütszustand, mit dem du dein Essen verspeisen sollst. Dabei liegt der Hauptgesichtspunkt bei dem Respekt der Person gegenüber, die dein Essen zubereitet hat.

  • Dankbarkeit gegenüber den Personen zu zeigen, die das Essen angebaut und das Bento zubereitet haben
  • Die dem Essen innewohnende Lebensenergie benutzen, um damit Gutes für die Gemeinschaft zu tun
  • Positive Gedanken beim Essen zu denken
  • Sich bewusst zu machen, dass du mit dem Essen deinen Körper wie deine Seele nährst
  • Ernsthaft an der eigenen Erleuchtung zu arbeiten

Mit anderen Worten: Plane deine Bentos und LunchBoxen nicht nur bewusst, sondern genieße sie auch bewusst und mit allen Sinnen.

Natürlich müssen nicht alle Prinzipien komplett befolgt werden, sie sollen eher eine Anregung und Erinnerung sein, um eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten und zu essen. Aber auch für typisch deutsche Brotdosen, LunchBoxen lassen sich diese Prinzipien recht einfach umsetzen. Wichtig ist allein die Zusammenstellung einer ausgewogenen Mahlzeit.